Wie kam die Eisenbahn in den Nord-Harz ? Von der Erz-Stufenbahn zur Rübelandbahn
Der Harz ist Deutschlands nörd- lichstes Mittelgebirge mit dem Brocken, auch Blocksberg ge- nannt, als seine höchste Er- hebung. Im 10. Jahrhundert wurden Bodenschätze wie Silber, Kupfer, Blei und Eisen im Harz gefunden und in kleinen Be- trieben unter einfachsten Be- dingungen gefördert. Schon zu Beginn des 11. Jahrhunderts wurden die Orte Elbingerode und Hüttenrode östlich des Brocken zum Zentrum des Harzer Eisenbergbaus. In der Folge wurden Hüttenplätze in der gesamten Region eingerichtet, um das Erz aus dem Gestein zu gewinnen. In 19. Jahrhundert wuchsen die Kleinbetriebe zusammen, um künftig auf industrieller Basis Erz zu fördern und zu verhütten. So entstanden 1870 die Harzer Werke zu Rübeland und Zorge. Neue Erzstollen wurden in Braunesumpf nahe Hüttenrode gegraben und ein großes Hüttenwerk in Blankenburg errichtet. Die neu-geschaffenen Strukturen bedurften effektiverer Transportmöglichkeiten für das Erzgestein. Die Höhenunterschiede stellten ein bis dato unüberwindliches Hindernis für den Bau einer Eisenbahn dar. Man behalf sich ab 1872 mit einer Stufenbahn, die in vier Stufen angelegt, jeweils am Ende einer Stufe die Erze über eine Schurre in die Tiefe auf die nächste Stufe abkippten. Schließlich gelangte das Erzgestein so nach Blankenburg. Die Lokomotiven für diese Bahn stammten aus der Maschinenfabrik Zorge im Südharz. Sie waren zweiachsig, 3,40 Meter lang und besaßen einen Stehkessel. Diese kuriose Transportweise mittels Stufenbahn hatte bis 1885 Bestand.
Mit dem Jahre 1870 rückte die Verwirklichung einer "richtigen" Eisenbahn näher, denn die pri-vate Halberstadt-Blankenburger-Eisenbahn (HBE) wurde gegründet. Sie stellte 1873 die 18,3 km lange normalspurige Eisenbahnverbindung im Harzvorland von Halberstadt nach Blankenburg fertig. Der Bau einer gut 27 km langen Harzbahn von Blankenburg (Hütte) ins Gebirge nach Hüt-tenrode, Rübeland und Tanne begann im Jahr 1884. Sie verlangte der damaligen Ingenieurs-kunst alles ab und wurde wegen der starken Steigungen zum Teil als Zahnrad-bahn ausführt. Die gesamte Strecke ging 1886 in Betrieb. Neben den Erztrans-porten spielte auch der Personenverkehr eine Rolle. Entscheidend aber war der noch vor 1900 aufblühende Kalkabbau um die Orte Rübeland und Elbingerode für die Entwicklung der Harzbahn über die Jahrzehnte. Und so bestimmen noch heute die Kalktransporte das Bild der Harzbahn, die schließlich unter dem Namen Rübelandbahn bekannt wurde.
Die Rübelandbahn hat Zukunft
Auf dieser Website wird die Geschichte der Rübelandbahn nachge-zeichnet und ein Zukunfts-Projekt mit Namen Harz EXpress Eisenbahnen (HEXE) vorgestellt, welches neben dem Güterverkehr auf der Schiene insbesondere den für die Region Rübelandbahn wichtigen Fremden-verkehr in den Vordergrund stellt. Die Politik muß dringend den Rahmen für die touristische Erschließung der Region vorgeben. Kurzfristige, teure Maßnahmen verpuffen nutzlos, wenn nicht der dauerhafte Erfolg anvisiert wird. Möglichkeiten und Voraussetzung dafür werden auf dieser Website aufgezeigt.